Es gibt viele Möglichkeiten, einen Lebenslauf zu beschreiben. Da sind einmal die Lebensfakten, zum Beispiel: geboren in San Francisco – als Kind Schweizer Eltern in den USA der Sechziger Jahre. Dann im Alter von neun Jahren: Erika Stuckys Eltern kehren in die Schweiz zurück. Für Erika selber ist es keine Rückkehr, sondern ein Auswandern von ihrer Hippie-Welt in eine ihr völlig neue Heimat mit Jodel und Talerschwingen, Alphörnern und einer Lehrerin, die Hula Hoop-Tänzerin nicht als richtigen Beruf sieht, mit dem Erika einst ihren Lebensunterhalt verdienen könnte. Und doch: Erika Stucky ist heute eine der bekanntesten und gefragtesten Jazzmusikerinnen und Performerinnen Europas – eben wegen dieser ungewöhnlichen Biographie, die sich immer in Erika Stuckys Musik und Programm-Konzepten niederschlägt.
In ihrem Programm UNDERCOVER beschreibt sie ihre Biographie anhand der Musik, die ihr Leben beeinflusst hat. Es sind hauptsächlich Coverversionen jener Songs, die sie in ihren jungen Jahren beeindruckt haben. Das Spektrum reicht von den Beatles, Leonhard Cohen und Randy Newman bis hin zu Bruce Springsteen und Lou Reed. Coverversionen haben in ihren Programmen schon immer einen großen Platz gehabt. Denn immer war es ein intensives Auseinandersetzen mit der Vorlage. Es ist kein simples Nachspielen dieser Werke. Erika Stucky bastelt an den Hits herum, bis sie in ihr jeweils aktuelles Programm passen. Das geschieht nicht nur musikalisch, wenn sie die Songs bis auf ihren Kern auskocht, sondern mitunter auch textlich. So entstehen aus diesen ewigen Kunstwerken kleine musikalische Perlen mit eigenem Glanz.
Begleitet wird Erika Stucky dieses Mal von Thomy Jordi am E-Bass und Hans Feigenwinter am Flügel und Keyboard.
Ach ja … Erika Stucky sagte immer wieder, sie werde nie „Fly Me to the Moon“ singen. Auch kein Medley von Marilyn Monroe. Aber dann tut sie es halt doch. Denn „never“ gibt es bei ihr nicht.
Eintritt: 29,00€/26,00€
Sie wolle immer wieder raus aus ihrer Komfortzone, sagt die Sängerin und Performerin Erika Stucky. Und – wagt nun den Sprung von ihrer schweizerischen Jodel-Vergangenheit hin zu ihren amerikanischen Blues-Wurzeln. Zurück zum einfachen Song, zur ursprünglichen Emotion ohne Zuckerguss: STUCKY SINGS THE BLUES!
Geboren in den 1960er-Jahren in San Francisco erlebte sie die Hippie-Zeit, den Summer of Love, die Happenings und die Konzerte im Golden Gate Park. In den 1970ern kehrte sie mit der Familie in die Heimat ihrer Eltern zurück: ins Oberwallis, wo die Erwachsenen nicht mit bunten Jupes und farbigen indischen Kettchen rumliefen, sondern mit Schaufeln und Rechen, Wollsocken und Kappen.
Die Anspielung auf Billie Holidays Meilenstein „Lady Sings the Blues“ kommt nicht von ungefähr. Wie bei Billie Holiday schreibt Erika Stucky mit ihrem neuen Projekt ihre Biographie fort. „Die Musik, mit der man aufwächst, die hat man in sich, das ist der Fundus, aus dem man schöpft. Was man als Kind musikalisch ‘gegessen’ hat, dünstet man als Erwachsener aus“, sagt Erika Stucky.
Über ihre Biographie versucht sie nun, eine Brücke von Blues zum Jodel zu bauen, ihren eigenen Swiss Blues zu finden. „Blues ist für mich ein Urgefühl, SEHR nahe beim Jodeln, beim urigen Zäuerli“, beschreibt Erika Stucky den Sprung von der einen zur anderen musikalischen Welt.
Stucky sings the Blues – dieses Projekt ist noch in Entwicklung. Wie es klingen wird, wird man an der Premiere im Dezember erstmals erfahren. Zu erwarten ist, dass Erika Stucky Puristen wieder vor den Kopf stoßen wird, wie schon als sie den Jodel aus den traditionellen Fesseln befreite und mit komplexen Rhythmen und mit schrägen Geschichten verband. Neben ihren eigenen neuen Songs holt sie sich Hilfe bei Bob Dylan, den Stones, Charlie Mingus, Howling Wolf und Henry Purcell.
Einen wichtigen Schritt raus aus der klassischen Blues-Welt macht Erika Stucky in ihrem neuen Projekt schon mit der Besetzung ihrer Band. Es ist keine Standard-Formation mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Sie begnügt sich mit zwei Gitarristen. Aber was für welchen: den beiden hochkarätigen Briten Terry Edwards und Paul Cuddeford. Terry Edwards begleitete Erika Stucky schon in frühen Projekten. Er spielt als Multiinstrumentalist auch Saxophon, Trompete, Bass und Melodica, bringt also all die Farben mit, die Erika Stuckys Musik ausmachen. Seine musikalischen Erfahrungen holte er sich u.a. bei Madness, Tindersticks, PJ Harvey, Nick Cave, The Jesus and the Mary Chain, Tom Waits und anderen mehr.
Video ansehen »Nach der Wurst und dem Fleisch, ERIKA STUCKYS (musikalisch) starker Schnaps: TUBA KONG!
Die Kreaturen in Stuckys Welt kriechen dieses Mal aus dem Boden: King Kong, Godzilla, Dracula und Frankensteins Monster stehen als tiefe, verdichtete Töne Paten zu Erika Stuckys neuem Programm. Aber auch Johnny Cash, Suzi Quatro oder Screaming Jay Hawkins.
Und wer sich jetzt fürchten sollte, nimmt gleich eine Knoblauchkette mit …
Erika Stucky: voc, accord, film
FM Einheit: sounds (Einstürzende Neubauten)
Jon Sass: tuba
Ian Gordon-Lennox: tuba, tp
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